Sonntag, 14. Dezember 2014

Der Trierer Weihnachtsmarkt ist in Wirklichkeit ein Absurditäten-Kabinett

Chuckys kleine Schwester. Ihr Blick lässt vermuten, dass sie unter dem Kleid schon die Kettensäge angeworfen hat. Eine verstorbene Seele hat sich in ihr eingenistet und sinnt auf Rache.
Es gibt Freizeitparks und Jahrmärkte, die ihren Zenit einfach überschritten haben. Die Figuren sind nicht mehr süß sondern gruselig und die steifen Bewegungen rufen eher den Clown aus der Saw-Reihe in Erinnerung als fröhliche Kinderbelustigung . Die Souveniers stammen aus einer Zeit (vermutlich so Ende der 90er), als Spruch-T-Shirts wie “Mama GmbH” noch witzig und Stammtische sozial akzeptiert waren. Auch sonst ist alles irgendwie absurd.

Ja, ich weiß, das hat nun wirklich nichts mit Mode zu tun und passt auch sonst nicht so recht in die Lifestyle-Schiene, die ich eigentlich fahre, aber hey – die waren einfach zu witzig, zu creepy und zu absurd, um sie euch vorzuenthalten. Man hätte auch in die Richtung „Ein Tag auf dem Weihnachtsmarkt“ mit niedlichen Shots von Teebechern, Bonbons und Plätzchen gehen können, aber dafür ist zum einen das Wetter zu deprimierend und zum anderen hängen mir die Stände und „Attraktionen“ in Trier nach drei Jahren langsam zum Hals raus. Außerdem habe ich neulich eine Viertelstunde gebraucht, um mich von der Haltestelle Treveris bis zu H&M vorzukämpfen. Besinnlich ist anders. 

Was haben diese Magic Mushrooms mit Rostwürstchen zu tun? Man weiß es nicht.
Das Zombiefrettchen. Mit seinen fiesen kleinen Zähnen im durch Verrottung freigelegten Maul jagt es des Nachts übrig gebliebene Besucher, die ihre Pfandbecher nicht zurück gegeben haben.
Wann war das jemals witzig? Als man Sprüche-Shirts aus der EMP noch gut fand?
Dieses Christkind mit den leeren Augen hat sicher schon viel erlebt. Die immer gleichen Bewegungsabläufe langweilen es. Das Märchen kann es nicht mehr hören. Wie lange noch, bis es Amok läuft? (Hab ich mal erwähnt, das ich Puppen unfassbar gruselig finde?)