Montag, 28. Juli 2014

Weitsicht.



Ich atme tief durch, dann nehme ich die Decke aus der Tasche und breite sie auf der Wiese aus. Es ist der erste Abend seit Monaten, an dem ich mir freinehme und an nichts Böses denken will. Es ist warm, aber nicht heiß und von dieser Stelle kann man den Blick kilometerweit schweifen lassen. Die Welt fühlt sich weiter, größer, ruhiger an als unten in der Stadt. Hier oben war ich noch nie und das macht es leichter, sich vorzustellen man sei im Urlaub.

Keine zwei Sekunden nachdem ich mich auf der Decke niedergelassen habe fällt mir der erste Regentropfen auf die Nase. War ja klar. "Hört bestimmt gleich auf", sagt er, "Ich glaub die Wolken ziehen weg". Also für mich sehen die nicht aus als hätten sie vor irgendwo hinzuziehen.

An und für sich beschreibt diese Szene die letzten paar Monate ganz gut: Kaum hat man mal durchgeatmet und sich hingesetzt, wirft Petrus einem das nächste Problem vor die Füße. Der Regen ist in diesem Fall eine Metapher für die (Uni-) Bürokratie. Die knallen einem aber eher "Geht nicht", "Können wir Ihnen nicht helfen", "Kollegin ist krank" oder gar "Das ist Ihr Problem" vor die Füße. Denkste. Aber genau wie der Regenschauer über meinem Picknick scheint auch dieses Kapitel fürs Erste überstanden. Hoffentlich. 










Montag, 21. Juli 2014

Sommermode für Winterkinder? | Outfit

Mom Jeans von Asos

Ich habe das Fenster ganz offen und hin und wieder fliegen ein paar Regentropfen herein, aber damit kommt mein Laptop schon klar. Eigentlich hatte man mir das Gewitter ja schon gestern versprochen. Die unerträglich Schwüle verschwindet endlich aus der Luft und man kann wieder durchatmen. Es ist gleichzeitig kühl und angenehm, die Kopfschmerzen sind weg und ich kann mich wieder konzentrieren.

Ich bin ein Winterkind, das muss ich wohl einsehen. Immerhin, über die Mode im Sommer kann ich mich freuen, auch wenn es immer diesen Punkt gibt, wo es einfach zu warm ist um sich zu bewegen, geschweige denn ein Outfit zu koordinieren, das aus mehr als Piyamashorts und einem ausgewaschenen T-Shirt besteht. Warum auch irgend etwas anziehen, das womöglich an mir klebt und wenn nicht, so kurz ist, dass ich Hautkontakt zu einer Hörsaalbank haben könnte.

Für Mom Jeans war es in den letzten Tagen hier auch zu warm, aber sie haben einen ganz eindeutigen Vorteil gegenüber vielen anderen Hosen, die ich habe: Keine einzige Hosentasche wurde eingespart. Ich habe schon mindestens vier Einkaufszettel mitgewaschen, weil ich mit der unglaublichen Taschenfülle noch garnicht umgehen kann. Beat that, skinny jeans.

Top - Primark
Mom Jeans - Asos
Schlappen - Bianco

"Posing like a blogger ... uh look grasshopper!"

Dienstag, 15. Juli 2014

Fugly Shoes of Summer | Trend


shorter word for "fucking ugly"

"oh shit that cactus is fugly"
(urbandictionary.com)
Trigger Warning: Ironie-Alarm. 
Der "Trend", im Allgemeinen und im Speziellen, wird, habe ich den Eindruck, in Deutschland immer ziemlich skeptisch beäugt. Niemand will hier ein Trend-Opfer sein. "Nein, ich trage nur was mir gefällt, Trends interessieren mich nicht." Keiner will "so wie die Anderen sein" und im Mainstream ist ja sowieso erst recht niemand. (Es sei denn, es geht um Hipster-Bashing, da grenzt man sich wiederum ganz bewusst von der Abgrenzung ab.) Wir sind hier alle ganz besondere, individuelle kleine Schneeflocken. Hier wird nicht jeder Scheiß mitgemacht und die Sache mit den Birkenstocks, ey, dass geht jetzt echt zu weit.

Da rufe ich laut "Bullshit!". Ich liebe Trends. Sie sind frisch und neu und inspirierend. Sicher, das Meiste ist schon dagewesen, aber der eigentliche Reiz liegt darin, ein Kleidungsstück in einen neuen Kontext zu stellen und zu sehen was passiert. Es gibt genug Tage, an denen man aussehen muss, wie der Inbegriff modischer Seriosiät, aber es muss eben auch Tage geben, an denen man sich in Kleiderschrank austobt. Vielleicht ist mein grenzenloser Narzissmus, aber es bereitet mir auch Freude, wenn Passanten offenkundig von mir verwirrt sind. 

Der Sommer ist zum Experimentieren da. Birkenstocks und Jelly-Schuhe eingeschlossen. Hier ist meine neue Sammlung seltsamer Sommerschuhe:


Meine "Birkenstocks" sind eigentlich von der Marke Bianco und zeichnen sich durch dieses komische schwarz-weiße ... Leomuster (?!) aus. Ich trage sie eigentlich immer dienstags, denn da muss ich in Windeseile vom Yogakurs zum Seminar und habe keine Zeit mich mit aufwendigem Schuhwerk oder gar Socken zu beschäftigen. Glücklicherweise sehen sie auch mit Leggins cool aus.

Diese schwarzen Römerschlappen mit der weißen Kontrastsohle sind auch von Bianco und genauso bequem wie das andere Paar. Zudem haben sie noch den Vorteil, dass man nicht so leicht rausfallen kann und dass die breiten Riemen meine nicht vorhandenen Fußgelenke immerhin ein bisschen kaschieren.

Die berüchtigten Gummischuhe von Juju's. Ich habe schon mal über sie gebloggt. Seit dem habe ich außerdem herausgefunden, dass sie zwar leicht ein bisschen staubig werden, aber die am leichtesten zu reinigenden Schuhe sind, die ich je besessen habe. Dabei sind sie sogar weiß!

Auf diesen beiden Bildern könnt ihr meine ganz-und-garnicht zierlichen Fußgelenke ziemlich gut sehen, ich weigere mich aber, mich davon vom Tragen dieser Sandalen abhalten zu lassen. Sie passen mir auch, auch wenn das auf dem ersten Foto nicht so wirkt. Im Sitzen sehen Sandalen immer seltsam aus, oder? Diese sind vermutlich noch die am wenigsten Komischen in meiner kleinen Kollektion, aber man hat mir mal erklärt, "klobige" Schuhe seien total unweiblich. Glücklicherweise ist mir das völlig egal. Schaut euch lieber den niedlichen Besuch an, den ich hatte, während ich diese Fotos gemacht habe: