Donnerstag, 29. Mai 2014

Ich geh lieber backen. | Rant

Come to the dark side. We have Gutscheine.
Irgendwie ist der Newsletter in meinem Spamordner verschwunden. Keiner hat mich zum Workshop eingeladen. Ich habe das Tutorial nicht gekriegt. Keine Ahnung.

Ich google und goolgle. Wie das mit dem Umzug zu Wordpress funktioniert verstehe ich noch immer nicht. Können die Follower jetzt mit? Warum siehts hier so komisch aus? Wohin mit dem Tracking-Code?
Bloggen ist mein Hobby. Ich will es trotzdem gut machen. Ich will dass es interessant ist. Mich weiterentwickeln. Guten Content machen. Ich habe aber oft das Gefühl, dass mir irgendetwas entgangen ist, dass alle anderen aber wissen und damit kommt immer die Unsicherheit, ob ich mich richtig verhalten habe. Es ist wie mit allen Dingen im Leben: Den Anderen scheint alles einfacher von der Hand zu gehen. Wer weiß, vielleicht hat es sie auch Ewigkeiten gekostet. Oder aber sie sind mit einem magischen Internet-Talent gesegnet, das ich nicht abbekommen habe. Davon bekomme ich aber nichts mit und das Endergebis sieht immer lässig-locker aus.
Darum faszinieren mich Blogger-Netzwerke so. Es ist als lüfte sich der Vorhang ein Stück weit und ich würde langsam auch in all die keinen Geheimnisse eingeweiht. 
Nicht alle davon sind schön. Zum Beispiel habe ich kürzlich meine allererste Kooperationsanfrage von einem Onlineshop bekommen. Natürlich habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel. Ich habe Silk&Salt benutzt um mich zu informieren, worauf ich bei solchen Anfragen achten muss und mir angesehen, ob der betreffende Shop zu mir passt. Interessiert meine Leser das? Ist es das richtige für mich? Möchte ich überhaupt Kooperationen machen? Ich habe mich vor allem dafür entschieden, weil ich diese Art von Artikel bei anderen Bloggern ganz gerne mag. Von den Blogs die ich lese erwarte ich bei Kooperationen gewissermaßen, dass sie eine Vorauswahl für mich treffen und mir Shops vorstellen, die ihrem Geschmack entsprechen (den ich ja mag, ich folge dem Blog schließlich schon) und denen sie vertrauen. Mir macht es nichts aus, wenn der betreffende Blogger dann gesponsort ist, oder Geld dafür bekommt. Meinen Lieblingsblogs vertraue ich, weil sie auf mich authentisch wirken und ich ihr Gespür zu schätzen weiß. Aber ich schweife ab, denn meine Entscheidung und die Gründe dafür, waren letztendlich irrelevant.
Enttäuschend ist, wenn bei der ersten Kooperation gleich verlangt wird, dass man verschleiert, dass man die Artikel zur Verfügung gestellt bekommen hat. Es soll sich nicht "werblich" anhören. Es soll nicht gekennzeichnet werden, nicht mal mit einem Sternchen. Ich verstehe bloß nicht warum. Was ist so schlimm daran, ehrlich zu sagen, dass man die Sachen geschenkt bekommen hat und vor allem, wie kann ich mich als Unternehmen so unseriös darstellen und praktisch Schleichwerbung verlangen?
Ich habe abgelehnt und freue mich in Zukunft erst, wenn ich sicher sein kann, dass keine Unwahrheiten von mir verlangt werden.
(Rant over.)

Ich bin ein Deko-Bild.

Samstag, 24. Mai 2014

Befreiungsschlag | Outfit


Acht Mädels stehen um zwei Klapptische herum. Darauf, ein riesiger Haufen Klamotten. Ich bin eine davon, gut gelaunt, aber auch ein bisschen angespannt, wie ein Kind vor Ostern und fange ich an, mich durch die Sachen zu wühlen. Ein kleines bisschen Wettbewerbsgeist kommt auf, ich will die ungewöhnlichsten Sachen finden, mit dem größten Potenzial. Kleine Schätze eben.

Am letzten Samstag war Free-Your-Stuff-Markt hier in Trier. Das Prinzip von "Free Your Stuff" muss ich wohl niemandem mehr erklären. Für mich gibt es nur eine weitere Regel. Niemals mehr mitnehmen, als du abgegeben hast. Zum einen fühlt sich das irgendwie fairer an, auch wenn es vermutlich nicht nötig wäre (bei der letzten Tauschbörse, bei der ich war, haben die Organisatorinnen mir erklärt, sie hätten viel zu viele Sachen). Zum Anderen unterliegt mein Kleiderschrank einem strikten gefühlt strikten Rein-Raus-System. Im Idealfall muss für jedes Kleidungsstück, das dazukommt ein anderes gehen. Zuerst hat sich das ein bisschen herzlos angefühlt, irgendwie neige ich dazu mich an Kram zu binden, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, geht es. Der Kleiderschrank hat ja leider kein Dimensionstor und führt nicht in eine Parallelwelt aus Regalen und Schubladen. Leider. Außerdem ist es beruhigend zu wissen, dass ein abgegebenes Kleidungsstück endlich wieder getragen wird, wenn auch nicht von mir selbst. Die Pumps, die ich mir mal für ein Schulkonzert gekauft hatte und die ich ewig nicht auf Kleiderkreisel los wurde, hat mir eine Frau gleich am Eingang abgenommen, kaum das ich sie abgegeben hatte. Ein ziemlich gutes Gefühl.


Hut - H&M
Kimono - Forever 21
Kleid - Asos
Sandalen - Shelly's London

Mittwoch, 21. Mai 2014

Leiste deinen Beitrag... | Buchtipp


Das Tollste an neuen Harry Potter-Büchern früher war für mich immer, mitten in der Nacht an der Tür zu auf die Übernacht-Amazon-Lieferung des neuesten Teils zu warten und dabei zu wissen, dass ich nur eine von Millionen war, die in dieser Nacht hinter ihrer Tür warteten. Fast synchron mit all den anderen gespannten Fans habe ich hektisch das Paket aufgerissen und losgelegt. Am nächsten Tag in der Schule habe ich angegeben damit, wie weit ich schon war. Ich habe diskutiert über die neuesten Wendungen und die Charaktere, die ich nervig fand. Es war irgendwie eine Gemeinschaft. Alle haben das gleiche erlebt und das Lesen an sich war genauso wunderbar, wie das Gefühl mit allen gemeinsam mitten in der Geschichte zu stehen.

In dem Buch, das ich euch heute an Herz legen möchte, konnte ich leider nicht "mitten drin" sein, wenn man so will. In letzter Zeit habe ich mir angewöhnt, beim Aufräumen und Putzen Hörbücher zu hören und dabei bin ich auch über "Deathbook" gestolpert und habe es mir bei Spotify angehört. Die Geschichte war packend, dass ich es kaum ertragen konnte, Pause zu drücken. Selten hat mich ein Thriller so mitgerissen, war so greifbar und nah an meiner eigenen Lebensrealität. Allein als Hörbuch schon ein Erlebnis. Leider habe ich erst danach erfahren, dass "Deathbook" eigentlich ein interaktives E-Book ist. 

Na und? 

Lasst mich ein bisschen weiter ausholen.
Das Buch ist ein Thriller, in dem der Autor selbst als Protagonist versucht zu ergründen, wer seine Nichte Kathi in den Tod getrieben hat. Als wäre das an sich nicht schon meta genug, thematisiert er dabei Social Media, Smartphones und Computer, so direkt, wie ich es selten in einem Thriller gelesen habe. Es wird nicht nur am Rande erwähnt, das irgendein Polizeispezialist sich die Website eines Killers ansieht und Spuren findet. Was der Autor im Internet herausfindet, ist für das Vorankommen der Story genauso relevant, wie die Geschehnisse in seiner Roman-Realität. Nah an unserer eigenen Lebensrealität chattet er mit mysteriösen Personen und findet QR-Codes, die ihn zu bedrohen scheinen. Der Autor, Andreas Winkelmann, beschreibt nicht wie alle anderen die Arbeit der Polizei, sondern die greifbare Realiät eines Nicht-Profis. 

Also was ist jetzt mit interaktiv und so?

Das Buch könnt ihr euch als App oder Kindle E-Book auf ein Handy und Tablett herunterladen und selbst die Videos und Webseiten aufrufen, von denen das Buch erzählt. Ihr könnt die Chats mitfolgen und euch im "Deathbook" anmelden. Ihr seht, was der Autor sieht. 
Leider habe ich mich schon unwiderruflich gespoilert, als ich mir das Hörbuch angehört habe, aber ich möchte euch wenigstens den Tipp geben, das ganze als E-Book auf Handy oder Tablet zu lesen. Es ist in zwölf Episoden erschienen, die alle etwa 1,50 € kosten. Dadurch, dass die Episoden recht kurz sind, und immer wider von interaktiven Teilen unterbrochen werden, denke ich, dass das unbequeme Lesen am Bildschirm, nicht so sehr ins Gewicht fällt. Das Konzept ist vielleicht ein bisschen ungewohnt, hat aber durchaus Potenzial. So viel unseres Lebens findet im Internet statt, da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch Literatur ins Netz begibt und sich seine Strukturen zu Nutzen macht, um auf eine neue Art spannende Geschichten zu erzählen.
Also,
Amazon 

Das erste Kapitel ist übrigens kostenlos!

Mittwoch, 7. Mai 2014

"Keine Zeit, keine Zeit!"



... rufe ich dem Mann von der Postbank noch zu, als er versucht mir mit einer ausschweifenden Erklärung ein Konto zu verkaufen. Ich lächle entschuldigend. Ich muss weiter, es ist so viel zu tun. So viel, das ich mittlerweile schon vergessen habe, was es alles ist. Ich habe mir meine To-Do-Liste laminieren lassen, so das ich sie wie eine Tafel benutzen kann, weil ich immer so viele Zettel daran verschwende. Für jeden Punkt, den ich unten dazu schreibe, vergesse ich oben einen anderen. 

Die To-Do-Liste of Doom.

Ich habe gelesen, im Zeitalter der sozialen Netzwerke hätten alle das Ziel, total beschäftigt zu wirken, weil das irgendwie glamourös sei. Ich bin da anderer Ansicht. Es fühlt sich kein bisschen glamourös an, immer von A nach B zu hetzen und die Hälfte zu vergessen. Pause ist Luxus, Wochenenden abgeschafft. Das Problem ist, dass ich wirklich keine Rechtfertigung habe, darüber zu meckern, denn das Problem ist von vorne bis hinten hausgemacht. Es zwingt mich ja keiner dazu, einen Blog zu haben, zu viele Seminare zu belegen, vier Mal die Woche Sport zu machen oder ein zusätzliches Praktikum. Ich muss ja nicht in der Fachschaft sein und irgendwelchen Kram organisieren. Ich könnte ja einfach mit einigen dieser Sachen aufhören, warum mache ich das also nicht? Es fühlt sich völlig idiotisch an, aber ich mache einfach weiter, denn an all diesen Sachen liegt mir etwas. Eigentlich ein leicht zu behebendes Luxusproblem. Total bekloppt.

Soll ich nicht doch noch den zusätzlichen Sprachkurs belegen?



Pulli - Decathlon
Kleid - H&M
Boots - Eram
Uhr - Casio
Sonnenbrille - Asos